Angenommen, Sie haben bereits alles vorbereitet, um Ihre Pflanze in einen schönen Blumentopf oder ins Beet zu pflanzen, und dann lesen Sie plötzlich etwas über den pH-Wert. Oder Sie erfahren, dass der Boden sauer sein muss – oder genau das nicht sein darf. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Wir erklären es Ihnen in einfachen Worten.
Was ist ein pH-Wert?
Der pH-Wert gibt den Säuregrad des Bodens an. Er kann zwischen 1 und 14 liegen. Je niedriger der Wert, desto saurer ist der Boden: bei einem pH-Wert von 3 ist er sehr sauer, bei 7 ist er neutral und bei 14 ist er gar nicht sauer bzw. er ist basisch. Bei einem pH-Wert von 7 bis 14 nimmt der Säuregehalt des Bodens ab und der Kalkgehalt nimmt zu. Deshalb ist basischer Boden gleichzeitig auch kalkreicher Boden.
Warum ist der pH-Wert so wichtig?
Sie fragen sich jetzt womöglich, was Sie damit zu tun haben. Ganz einfach: Einige Pflanzen sind sehr wählerisch was den Boden angeht, in die sie gepflanzt werden möchten. Manche Pflanzen fühlen sich in saurem Boden wohl (säureliebende Pflanzen), andere mögen lieber neutrale oder kalkreiche Böden (kalkliebende Pflanzen). Wenn Pflanzen in zu sauren oder zu kalkreichen Boden gepflanzt werden, kann das zu Problemen führen. Möglicherweise blühen oder wachsen sie dann nicht so gut oder sie sterben sogar ab. Das möchten wir natürlich vermeiden. Auf den Etiketten Ihrer Pflanzen ist genau angegeben, welche Art von Boden sie bevorzugen.
Säureliebende Pflanzen
- Rhododendron
- Blaue Hortensie
- Magnolie
- Die meisten Koniferen
- Hybrid-Zaubernuss
- Berglorbeer
- Blaubeeren/Erdbeeren
Kalkliebende Pflanzen
- Schmetterlingsstrauch
- Blauregen
- Buxus
- Christrose
- Lavendel
- Clematis
- Salbei
Woher weiß ich, ob mein Boden kalkreich oder sauer ist?
Es gibt so viel über die verschiedenen Bodensorten und den Säuregrad zu erzählen. Lehmerde ist weniger sauer und hat meistens einen pH-Wert von mindestens 6,7. Sand- und Moorböden sind meistens etwas saurer. Hier liegt der pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Wenn Sie genau wissen möchten, wie sauer Ihr Boden ist, können Sie den Säuregrad mit einem pH-Messgerät bestimmen. Das geht ganz einfach: Stecken Sie das pH-Messgerät in den Boden und warten Sie ein paar Minuten. Dann haben Sie das Ergebnis. Wenn Sie es ganz genau wissen möchten, können Sie auch von einem darauf spezialisierten Betrieb oder einem Gartenzentrum eine Bodenprobe untersuchen lassen.
Wie sorge ich für mehr Säure im Boden?
Angenommen, Sie stellen fest, dass Ihr Boden z. B. für Rhododendron nicht sauer genug ist. Das können Sie ändern. Sie können beispielsweise gemähtes Gras zum Boden dazugeben oder Torf streuen.
Es ist vom pH-Wert abhängig, wie oft Sie Torf streuen müssen. Generell sollte einmal im Jahr aber ausreichend sein. Erledigen Sie dies am besten zwischen März und Mai. Wenn Sie ein zweites Mal streuen müssen (einfach zwischendurch), dann empfehlen wir, dies zwischen Ende August und September zu tun.
Wie sorge ich für weniger Säure im Boden?
Wenn Sie dem Boden Säure entziehen möchten, können Sie ihn mit – wie sollte es anders sein – Kalk bestreuen. Auch hierfür eignet sich die Zeit zwischen März und Mai bzw. zwischen August und September, wenn der Boden noch mehr Kalk benötigen sollte.
Wie sieht es mit dem pH-Wert von Blumenerde aus?
Wenn Sie universelle Blumenerde kaufen, sollte der pH-Wert zwischen 5,8 und 6,2 liegen.
Aber keine Sorge: Heutzutage gibt es viele verschiedene Sorten von spezieller Blumenerde, z. B. für Geranien und Balkonpflanzen oder für mediterrane Pflanzen und Buchsbäume. Genauso gibt es Blumenerde mit zusätzlichem Torf für säureliebende Pflanzen wie Hortensien, Rhododendren und Azaleen.
Wussten Sie schon, dass rosafarbene Hortensien sich in saurem Boden blau färben? In kalkreichem Boden wechseln sie hingegen von blau nach rosa.